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Wir verbinden Wirtschaftsräume

Der Nord-Ostsee-Kanal ist eine der Hauptverkehrsadern Nordeuropas. Er schließt Skandinavien und die baltischen Staaten an den Weltverkehr an. Die Bundeswasserstraße NOK ist eine attraktive Verbindung zwischen den Nordseehäfen in Belgien, den Niederlanden und Deutschland und den Ostseehäfen bzw. den sich angrenzenden Wirtschaftsräumen.

Die Öffnung des Eisernen Vorhangs Anfang der 90er Jahre und der Zusammenbruch der osteuropäischen Volkswirtschaft führten zunächst zu einem starken Rückgang des Schiffsverkehrs (siehe Abb. Entwicklung des Schiffsverkehrs).

Ende der neunziger Jahre bis zur Wirtschaftskrise 2009 stieg der Schiffsverkehr stetig an. 2008 befuhren 42.811 Schiffe den Kanal und transportierten dabei 105,9 Mio. Tonnen Ladung - bisher das höchste Jahresergebnis in der Geschichte des Nord-Ostee-Kanals. Derzeit befahren jährlich etwa 30.000 Schiffe den Kanal und trasportieren dabei etwa 85 Mio. Tonnen Ladung. D.h. es verkehren weiterhin zunehmend größere Schiffe (Verkehrsgruppe 5) auf dem NOK.

Entwicklung des Schiffsverkehrs Entwicklung des Schiffsverkehrs Entwicklung des Schiffsverkehrs

Zu den Verkehrsgruppen und den mit diesen Schiffen transportieren Ladungsanteilen siehe Verkehrsgruppen

Das steigende Verkehrsaufkommen der vergangenen Jahre resultiert vor allem aus dem rasanten Anstieg des Containerverkehrs, der auch den Einsatz immer größerer Zubringerschiffe (z.B. Feederschiffe mit bis zu 2.000 Standard-Containern) zur Folge hat.

Insbesondere die baltischen Staaten (Lettland, Estland, Litauen) aber auch Polen (und Russland) tragen zu einem stetigen Zuwachs des Transportvolumens und zu einer Zunahme des Schiffsverkehrs auf dem Nord-Ostsee-Kanal bei.

So verändert sich mit wachsender Tonnage die Flottenstruktur (Abb. Schiffstypen NOK 2021). Besonders im Feederverkehr steigt die Anzahl und die Größe der Schiffe. Laut einer vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) in Auftrag gegebenen Studie zur Seeverkehrsprognose, ist bis 2025 mit einem wachsenden Güterumschlag in den deutschen Seehäfen zu rechnen.

Für den Nord-Ostsee-Kanal bedeutet das steigende Transportzahlen. Mit verschiedenen Maßnahmen in den kommenden Jahren wird sichergestellt, dass der Nord-Ostsee-Kanal langfristig als leistungsstarker Verkehrsweg zur Verfügung steht:

  • Neubau einer 5. Schleusenkammer und Grundinstandsetzung der vorhandenen Schleusenanlage in Brunsbüttel
  • Sanierung Schleusenanlage Kiel-Holtenau
  • Ausbau Oststrecke mit Kurvenoptimierung
  • Vertiefung des Kanals
  • Optimierung des Verkehrsflusses

Wirtschaftlicher Nutzen

Durch das umweltfreundliche Passieren des NOK werden zum einen Treibstoffkosten und zum anderen Zeit gespart. Zeit ist im Wirtschaftsleben ein ausschlaggebender Faktor. Durch Zeiteinsparung freie Tonnage kann z.B. für neue Seetransportaufträge genutzt werden. Im Mittel werden mit dem Weg durch den NOK 250 Seemeilen abgekürzt, für die ein Schiff 14 bis 18 Stunden benötigt. Eine Kanalpassage dauert hingegen nur sechs bis acht Stunden, ein interessanter Anreiz für viele international tätige Seetransportunternehmen. Der seit Jahrzehnten zu beobachtende Trend zunehmender Schiffsgrößen trägt in der Gesamtbilanz auch zu einem wirtschaftlicheren Warentransport bei. Auf diesen Trend stellt sich der NOK durch die zukünftigen Ausbauvorhaben ein und ermöglicht dadurch den Unternehmen den Einsatz noch größerer Schiffseinheiten, die einen noch effizienteren Transport erlauben. In die unternehmerische Kalkulation werden neben den genannten Vorteilen des NOK auch die öffentlichen Abgaben (Befahrensabgabe und Lotsabgabe) und Dienstleistungskosten (Lotsgeld und Kanalsteurerentgelt) einbezogen.

Unterhaltung des Nord-Ostsee-Kanals

Die Lotsabgabe dient der Finanzierung der Lotsinfrastruktur wie Lotsenstationen an Land und auf See sowie der Lotsversetzmittel. Die Befahrensabgabe trägt zur Aufrechterhaltung der kanalseitigen Infrastruktur bei. Lotsgeld und Kanalsteurerentgelt sind das Einkommen der Lotsen und Kanalsteurer.

Güter- und Schiffsstatistik

Die seit Eröffnung über den NOK geführten Statistiken informieren über die Anzahl und Art der Schiffe sowie die von ihnen transportierte Ladungsart und –menge, Abfahrts- und Bestimmungshafen, BRZ bzw. Flaggenstaat (Abb. Güterarten 2021). Statistische Auswertungen geben wertvolle Hinweise auf Trends im Wirtschaftsgeschehen und damit auf die Bedürfnisse der Kanalkundschaft.

Häfen

Direkt am Nord-Ostsee-Kanal liegen der Binnen- und Schutzhafen Brunsbüttel, der Ölhafen Brunsbüttel, der Kreishafen Rendsburg, der Nordhafen Kiel und der Binnenhafen Kiel-Holtenau. In unmittelbarer Nähe befinden sich der Elbehafen Brunsbüttel, der Hafen Brunsbüttel-Ostermoor, der Schutz- und Sicherheitshafen Kiel-Holtenau (Tiessenkai) sowie ein Gastanlegesteg für Sportboote. Der Seehafen Kiel ist sowohl Güterumschlagsplatz als auch Ausgangspunkt für Passagiere, die nach Skandinavien und ins Baltikum reisen. In Rendsburg entsteht zurzeit ein neuer Hafen für den Offshore-Bereich.

Werften

Am Nord-Ostsee-Kanal in Rendsburg und in Schacht-Audorf sind zwei Werften ansässig. Am Kieler Hafen gibt es einen großen Werftbetrieb. Auch im Osten der Kieler Förde haben sich Werften angesiedelt. Die Werften bieten Arbeitsplätze im maritimen Umfeld und profitieren ihrerseits an der pulsierenden Verkehrsader Nord-Ostsee-Kanal.

Schiffsmakler

Auf den Schleusengeländen in Kiel und Brunsbüttel sind Schiffsmakler vertreten, die dort rund um die Uhr ihren kundenorientierten Service anbieten. Dazu gehören z.B. die Lieferung von Proviant oder Ersatzteilen und das Übernehmen des für die Durchfahrt eines Schiffes erforderlichen Anmeldeverfahrens.

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Güterarten und Schiffstypen

Welche Güterarten werden werden mit welchen Schiffstypen durch den NOK transportiert?


Güterarten 2021 Güterarten 2021