Navigation und Service

Wassertiefe und Gewässervermessung

Ob für die fahrenden Schiffe ausreichende Wassertiefen vorhanden sind, ermitteln wir durch die Vermessung der Gewässer (auch als "Peilen" bezeichnet). Folgende Tiefenmessungen führen wir in qualitätsgesicherten Prozessen auf unseren Bundeswasserstrassen regelmäßig durch:

  • Verkehrssicherungspeilungen, um die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs zu gewährleisten und Schäden durch zu geringe Wassertiefen zu vermeiden
  • Bauwerkspeilungen zur Beurteilung der Standsicherheit eigener Kaianlagen, Böschungen, etc.
  • Baggervor- und Baggernachpeilungen, um die Baggermengen festzustellen und das Baggerergebnis zu prüfen.
  • Sonderpeilungen, z.B. Wrack- oder Hindernissuche sowie Sonderpeilungen (z.B. zum Sicheren von Beweisen, Monitoring).

Da sich durch Sedimenteintrag der in den Kanal mündenden Fließgewässern sowie die ständige Bewegung des Wassers - nicht zuletzt hervorgerufen durch die Kanalschifffahrt - das Sediment des Gewässerbetts bewegt, lassen wir die Wassertiefen im Kanal mit dem Peilschiff 'Orka' des WSA NOK regelmäßig kontrollieren. Für Notfälle (z.B. für die kurzfristige Suche von möglichen Hindernissen) verfügt unser NOK-Arbeitsschiff 'Sehestedt' ebenfalls über eine einfache Single-Beam Vermessungsanlage. Die Orka verfügt hingegen über ein Mehrfach-Linienecholot.

Pro Beam wird ein akustisches Signal in Richtung der Gewässersohle ausgesendet und die Zeit gemessen, bis das Signal wieder empfangen wird. Anhand der Zeitdauer und der Schallgeschwindigkeit kann die Wassertiefe errechnet werden. Der Standpunkt wird mit satellitengestützter Navigation ermittelt. Wasserstandsschwankungen infolge von Windstau und Wellen werden bei der Auswertung der Messergebnisse schon an Bord berücksichtigt.

Mit der von der Bundesanstalt für Gewässerkunde entwickelten Software HyDAP (Hydrografische Datenauswertung und Präsentation) erfolgt die weitere Bearbeitung und Auswertung beim WSA Elbe-Nordsee am Standort Tönning. Es werden große Flächen in kurzer Zeit vermessen und kartiert. So verfügen wir immer über ein aktuelles Bild von den Wassertiefen und dem Grund der Wasserstraßen.

In der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes wurde das "Angewandte Qualitätsmanagement in der Gewässervermessung" (aQua) eingeführt. Durch aQua erhält der Kunde die Sicherheit, dass die Produkte der Gewässervermessung (z.B. eine Karte oder ein digitales Höhenmodell) mit belegbarer Qualität erzeugt wurden. Alle Prozesse der Gewässervermessung werden durch aQua eindeutig und umfassend beschrieben und die Verantwortungsbereiche klar festgelegt.

Siehe auch:

Neues Seekartennull LAT

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