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Unsere Brücken

Mit dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals wurden vorhandene Landverkehrswege und Gemeinden durchtrennt. Brücken und Fährverbindungen schlossen die entstandenen Lücken. Neben den Hochbrücken Grünental und Levensau wurden zunächst vier Drehbrücken und eine Prahmdrehbrücke (in Rendsburg und in Taterpfahl) gebaut. Die Drehbrücken erwiesen sich bald als erhebliches Hindernis für Schiffs-, Bahn- und Straßenverkehr. Im Zuge der ersten Kanalerweiterung wurden sie fast alle durch Hochbrücken ersetzt.

Im Zeitraum von 1911-1925 entstand am Kanal außer der Straßenhochbrücke in Kiel-Holtenau und der Eisenbahnhochbrücke Hochdonn auch das heutige Wahrzeichen der Stadt Rendsburg, die Rendsburger Hochbrücke (Bauzeit: 1911-1913). Mit 2486 m Länge und einem Gewicht von 17.700 t gehört die Brückenanlage für die Haupteisenbahnstrecke Hamburg - Neumünster - Flensburg auch heute noch zu den größten und technisch spektakulärsten Stahlbauwerken.

Zur Überwindung der Höhenunterschiede wurde eine mit sich selbst schneidende 4,5 km lange Rampenstrecke (Schleife) auf dem damals noch unbebautem Gelände zwischen Kanal und Eider gebaut.So gelang es, den nur 600 m vom Kanalufer entfernt liegenden Rendsburger Bahnhof, trotz der Überquerung des Kanals in 42 m Höhe, wieder anzubinden.

Eisenbahnhochbrücke Rendsburg

Besonders bekannt wurde die Rendsburger Hochbrücke durch die unter dem mittleren Brückenträger hängende Schwebefähre. Sie ist weltweit eines der letzten 8 Bauwerke dieser Art und seit 1913 in Betrieb für Straßenfahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger. Im Jahr 2016 wurde die Schwebefähre durch eine Havarie irreparabel zertstört. Es folgten die Planung und der Bau einer neuen Schwebefähre nach ursprünglichem Vorbild, ausgestattet mit moderner Technik, die im März 2022 in Betrieb genommen wurde.

Durch die gestiegenen Anforderungen des Straßenverkehrs sind im Laufe der Jahre weitere Hochbrücken hinzugekommen. Heute überqueren 10 Brücken den Nord-Ostsee-Kanal. Für vier ist die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung zuständig: Die beiden Eisenbahnhochbrücken in Hochdonn und Rendsburg sowie die beiden kombinierten Eisenbahn- und Straßenbrücken Grünental und Levensau.

Damit die mehr als 100 Jahre alten Eisenbahnhochbrücken Rendsburg und Hochdonn auch in den nächsten Jahrzehnten sicher betrieben werden können, muss in regelmäßigen Abständen der Korrosionsschutzanstrich erneuert werden. Dabei werden Stahlbauteile oder auch ganze Brückenteile, denen der Rost im Laufe der Jahre zu sehr zugesetzt hat, ausgetauscht.

Zurzeit erfolgen die Vorbereitungen zum Ersatz der alten Levensauer Hochbrücke. Die älteste Brücke am Nord-Ostsee-Kanal stellt konstruktionsbedingt ein Nadelöhr für die Schifffahrt dar und soll im Zusammenhang mit dem Ausbau der Oststrecke durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt werden. Wie die neue Hochbrücke aussehen könnte, sehen Sie - hier...

Eisenbahn- und Straßenhochbrücke Levensau

Die lichte Durchfahrtshöhe aller Brücken am NOK beträgt 42 m.