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Welche Fähre fährt gewöhnlich wo?

01 Quelle: WSA NOK

Für die Überquerung des Nord-Ostsee-Kanals stellen wir neben Tunnel und Brücken auch freifahrende Fähren zur Verfügung. Wir betreiben an 12 Fährstellen insgesamt 14 Fähren (bei Brunsbüttel und Nobiskrug/Schacht-Audorf fahren aufgrund des dort sehr hohen Verkehrsaufkommens jeweils zwei Fähren). Und wir halten zwei Reservefähren vor. Das macht zusammen 16 WSV-eigene Fähren - ohne die kleine Personenfähre bei Kiel-Holtenau (die in unserem Auftrag von einer privaten Firma zur Verfügung gestellt und bereedert wird) und ohne die Schwebefähre. Das wäre dann die 13. und 14. Fährstelle und bzw. die 17. und 18. Fähre.

Die Fähren benötigen alle fünf Jahre ein neues Fährattest (vergleichbar mit dem TüV fürs Auto). Dann müssen sie in die Werft und werden dort in der Regel auch gleich überholt und wieder für die nächsten fünf Jahre fit gemacht. Es müssen also pro Jahr etwa drei Fähren in die Werft. Die Werftzeit dauert mehrere Monate. Aus diesem Grund existieren zwei Reservefähren. Eine Reservefähre ist dementsprechend permanent im Einsatz, um die drei planmäßig in die Werft gehenden Fähren zu vertreten. Die andere Reservefähre steht für unplanmäßige Fährausfälle zur Verfügung. Mit dieser Regelung sind längere Fährausfälle an den Fährstellen sehr selten. Es steht so gut wie immer für jede Fährstelle eine Fähre zur Verfügung.

Die Betriebssicherheit der Fähranlagen (= Fähre inklusive Anleger) steht für uns an erster Stelle. Aus diesem Grund betreiben wir grundsätzlich keine Klappenfähren, sondern Spitzfähren. Die für einen Fährbetrieb typischen Fährklappen haben wir an Land installiert (wir sprechen hier von der sogenannten "Fährlandeklappe"). Beim Anlegen schiebt sich die Fähre mit ihrem spitz zulaufenden und flach abfallenden Bug mit ihrem eigenen Schiffsantrieb unter diese, von Gegengewichten ausbalancierte Fährlandeklappe. So konnten wir weitgehend auf komplizierte Hydrauliksysteme auf der Fähre selbst verzichten. Was nicht betrieben und gewartet werden muss kann auch nicht kaputt gehen. Lediglich die großen - ebenfalls landseitigen - 100 Tonnen Fährlandeklappen in Brunsbüttel und Ostermoor werden auf Grund ihrer Größe und ihres Eigengewichts von Hydrauliksystemen unterstützt.

Spitzfährenanleger sind an allen Fährstellen vorhanden. An den Fährstellen Sehestedt, Hohenhörn, Hochdonn und Burg gibt es zusätzlich Klappenfährenanleger.

Am Spitzfährenanleger in Ostermoor fährt für gewöhnlich eine 45 Tonnen Fähre. Der Anleger ist aber umrüstbar, sodass bei Bedarf dort auch eine 100t-Fähre anlegen könnte.

Die eine Klappenfähre die wir betreiben möchten wir nicht missen. Denn wenn eine Fährlandeanlage einmal instandgesetzt und somit gesperrt werden muss, können wir mit dieser Klappenfähre an den Fährstellen "Notanleger" anlaufen und das Ufer mit den an der Klappenfähre montierten hydraulischen Fährklappen erreichen und den Fährbetrieb so weiterhin sicherstellen.
Welche Fähre fährt üblicherweise wo?
Nr.Name der FähreEinsatzort (Fährstelle)
1Kolberg (Spitzfähre)Landwehr (Spitzfährenanleger)
2Pillau (Spitzfähre)Sehestedt (Spitzfähren- und Klappenfährenanleger)
3Stolpmünde (Spitzfähre) = Reservefähre---
4Küstrin (Spitzfähre)Schacht-Audorf Nobiskrug (Spitzfährenanleger)
5Memel (Spitzfähre)Schacht-Audorf Nobiskrug (Spitzfährenanleger)
6Stralsund (Spitzfähre)Breiholz (Spitzfährenanleger)
7Tilsit (Spitzfähre)Oldenbüttel (Spitzfährenanleger)
8Swinemünde (Spitzfähre)Fischerhütte (Spitzfährenanleger)
9Audorf (Spitzfähre)Hohenhörn (Spitzfährenanleger)
10Hochdonn (Spitzfähre)Hochdonn (Spitzfährenanleger)
11Nobiskrug (Klappenfähre = Reservefähre)Hochdonn (Klappenfährenanleger)
12Oppeln (Spitzfähre)Burg (Spitzfährenanleger)
13Stettin (Spitzfähre)Kudensee (Spitzfährenanleger)
14Danzig (Spitzfähre)Ostermoor (100t-Hydraulik-Spitzfährenanleger)
15Breslau (100t-Spitzfähre)Brunsbüttel (100t-Hydraulik-Spitzfährenanleger)
16Berlin (100t-Spitzfähre)Brunsbüttel (100t-Hydraulik-Spitzfährenanleger)