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Aufwärtstrend im Nord-Ostsee-Kanal

- Jahresbilanz 2017 -

Ausgabejahr 2018
Datum 22.01.2018

Das Jahr 2017 bestätigt für den Nord-Ostsee-Kanal einen Aufwärtstrend. Trotz der international weiterhin angespannten wirtschaftlichen Lage wurden insgesamt86.654.787 Tonnen Ladung durch den Nord-Ostsee-Kanal transportiert. Das sind 3,5 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. 30.269 Schiffe nutzten die Kanalpassage insgesamt, 985 Schiffe mehr im Vergleich zum vergangenen Jahr. Steigend ist mit 134.783.963 auch die Bruttoraumzahl, der Rauminhalt der verkehrenden Schiffe.

Weiterhin ansteigend ist auch der Teilstreckenverkehr, d.h. der Verkehr zu den Häfen innerhalb des Nord-Ostsee-Kanals. Wurden 2016 noch5.994.518 Tonnen Ladung im Kanal umgeschlagen, waren es 2017 6.570.362 Tonnen. Dies belegt eindrucksvoll die ökonomische Bedeutung der regionalen Kanalhäfen. In Folge des Russlandembargos erneut rückläufig ist der Schiffsverkehr von und zu den russischen Häfen. Von 2.497 Schiffen im Vorjahr sank die Zahl im Jahr 2017 auf 2.251 Schiffe.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Die ansteigenden Zahlen belegen, dass der Nord-Ostsee-Kanal auch vor dem Hintergrund der derzeitigen Rahmenbedingungen ein ausgesprochen gefragter Verkehrsweg ist. Die Umsetzung unserer Investitionsmaßnahmen am Kanal und die Einführung eines neuen Meldesystems werden dazu beitragen, die Attraktivität des internationalen Wasserwegs noch weiter zu steigern.“

Das neue erweiterte Meldesystem „Kiel Canal Approach“ bietet der Schifffahrt eine verbesserte und transparente Planung beim Zulauf zum Kanal. Konkret bedeutet dies: Schiffe melden sich acht Stunden vor der geplanten Ankunft an der Schleuse in Brunsbüttel oder Kiel-Holtenau über ein Portal elektronisch an. Jedes Schiff wird auf diese Weise – sichtbar via Webseite, elwis.de/Seeschifffahrt/Nord-Ostsee-Kanal–in eine Zulaufliste aufgenommen.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte: „Mit der Einführung des neuen Meldesystems in diesem Jahr werden wir nicht nur den Anforderungen der modernen Schifffahrt und der Umwelt gerecht, sondern tragen darüber hinaus zu einer erhöhten Verkehrssicherheit bei.“

Folgende Investitionsmaßnahmen wurden 2017 am NOK auf den Weg gebracht:
Für den Ersatz der über 100 Jahre alten Levensauer Hochbrücke und der Verbreiterung des Kanals unterhalb der Brücke wurde im November der Planfeststellungsbeschlusserlassen und die sofortige Vollziehung angeordnet.

Mit der Baustelleneinrichtungsfläche Flemhude und der Fertigstellung einer zentralen Baustraße wurden entscheidende Voraussetzungen für den Streckenausbau geschaffen. Die Ausschreibungsunterlagen liegen weitgehend vor, so dass die Maßnahme 2018 europaweit veröffentlicht werden kann.

Für die Sanierung der Schleusen in Kiel-Holtenau wurde ein Sanierungskonzept erarbeitet und die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren der Kleinen Schleuse vorbereitet. Die Sicherungsmaßnahme (Sandverfüllung) für die Kleinen Schleuse wurde beauftragt und wird 2018 durchgeführt.

In Brunsbüttel wurde die Baugrube für die Torkammer des Außenhauptes ausgehoben. Im Bereich des neuen Binnenhauptes und an der Elbe im Bereich der vorhandenen Molen 2 und 3wurden Schlickbaggerungen unter Kampfmittelverdacht durchgeführt. Im Bereich der Kammerwände wurde mit dem Bau der Schrägverankerung begonnen. Außerdem laufen die Vorbereitungen für den Bau eines Trockendocks in Brunsbüttel zur Unterhaltung aller Schleusentore des Kanals.