Navigation und Service

Abschluss der Sicherungsarbeiten an der Kleinen Schleuse Kiel – nächster Schritt: Planfeststellungsverfahren

Ausgabejahr 2019
Datum 29.05.2019

Auf dem Weg zum Ersatzneubau der Kleinen Schleuse in Kiel-Holtenau ist ein wichtiges Etappenziel erreicht: Die Sicherungsarbeiten an den beiden Kammern sind weitestgehend abgeschlossen. „Die Kleine Schleuse ist in den vergangenen Monaten mit rund 130.000 Kubikmetern Ostseesand verfüllt worden“, erklärt Frank Bullerkist, Projektleiter für den Ersatzneubau der Kleinen Schleuse im Fachbereich Investitionen NOK beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau. Mit dem Sand ist die Schleuse stabilisiert. Schweres Baugerät kann jetzt wieder im Schleusenbereich eingesetzt werden. Dadurch ist nun auch die Baugrunderkundung unter dem Altbauwerk möglich. Die Erkenntnisse aus diesen Untersuchungen sind eine wichtige Grundlage für die Planung des Ersatzneubaus.

Um die Lärmbelastungen für die Anwohner während der Sicherungsmaßnahme möglichst gering zu halten, wurden die Stahlkonstruktionen für die Fangedämme und der Sand für die Verfüllung auf dem Wasserweg transportiert, sodass diese Arbeiten ohne zusätzlichen LKW-Verkehr in Holtenau erfolgen konnten. „Mitte dieses Jahres ist dann die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens als zweiter wichtiger Schritt auf dem Weg zum Ersatzneubau der Kleinen Schleuse geplant,“ erläutert Frank Bullerkist das weitere Vorgehen.

Erst mit einem bestandskräftigen Planfeststellungsbeschluss kann der eigentliche Ersatzneubau begonnen werden. Im Rahmen des Verfahrens wird die Öffentlichkeit umfassend über die geplante Maßnahme informiert und Betroffene haben die Möglichkeit, sich durch Einwendungen und Stellungnahmen zu der Maßnahme zu äußern.

Mit dem Baubeginn für den Ersatzneubau wird frühestens 2023 gerechnet. Vorher sind umfangreiche Planungsleistungen zu erbringen und die Bauleistungen sind gemäß EU-Recht europaweit auszuschreiben. Zu den vorgeschalteten Maßnahmen für den Ersatzneubau zählen die Errichtung einer Umschlagstelle am südlichen Kanalufer sowie die Vorbereitung der Baustelleneinrichtungsfläche auf der Mittelinsel der Schleusenanlage Kiel.

Hintergrund des Ersatzneubaus der Kleinen Schleuse Kiel
Die Kleine Schleuse Kiel ist wegen baulicher Schäden seit 2014 vorübergehend außer Betrieb und musste erst gesichert und stabilisiert werden, bevor mit dem Rückbau begonnen werden kann. Um die Leistungsfähigkeit des Nord-Ostsee-Kanals sicherzustellen, ist der Ersatzneubau der Kleinen Schleuse an gleicher Stelle und in ähnlichen Bauwerksabmessungen geplant. Erst nach deren Fertigstellung kann mit der notwendigen Instandsetzung der Großen Schleuse Kiel begonnen werden.

Der Nord-Ostsee-Kanal ist die meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt. In seiner Bedeutung ist er nicht nur wichtiger Teil der regionalen Wirtschaftsstruktur in Schleswig-Holstein, sondern auch wesentlicher Baustein des transeuropäischen Verkehrsnetzes. Der Kanal ist ein komplexes Gesamtsystem, jede Schwachstelle wirkt sich auf das gesamte Verkehrsgeschehen aus. Die Kleine Schleuse Kiel ist von erheblicher Bedeutung für den Schiffsverkehr. Bei Sperrung einer der Schleusenkammern der Großen Schleuse kann mit der anderen großen Kammer und den beiden Kammern der Kleinen Schleuse der Schiffsverkehr sichergestellt werden. Mit dem Ersatzneubau der Kleinen Schleuse Kiel wird die Zukunftsfähigkeit des Nord-Ostsee-Kanals nachhaltig gewährleistet.

Die Sicherungsarbeiten an der Kleinen Schleuse Kiel sind weitestgehend abgeschlossen. Die Sicherungsarbeiten an der Kleinen Schleuse Kiel sind weitestgehend abgeschlossen. Quelle: WSA Kiel-Holtenau

Bildunterschrift: Die Sicherungsarbeiten an der Kleinen Schleuse Kiel sind weitestgehend abgeschlossen, die beiden Schleusenkammern mit rund 130.000 Kubikmetern Sand aus der Ostsee verfüllt.

Copyright: WSA Kiel-Holtenau
Dieses Foto darf im Rahmen der Berichterstattung über den Ersatzneubau der Kleinen Schleuse Kiel honorarfrei verwendet werden, sofern folgende Bildquelle genannt wird: WSA Kiel-Holtenau.