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Levensauer Hochbrücke: Sicherungsarbeiten am südlichen Widerlager beginnen

Ausgabejahr 2021
Datum 07.01.2021

Die vorbereitenden Arbeiten für den Ersatzneubau der ersten Levensauer Hochbrücke konzentrieren sich im Jahr 2021 auf die Südseite. Dort wird unmittelbar vor dem Widerlager der alten Brücke eine rückverankerte Bohrpfahlwand errichtet. Für diese Sicherungsarbeiten des südlichen Widerlagers wird ab dem 11. Januar 2021 bis voraussichtlich Sommer 2022 der obere Betriebsweg unter der Brücke gesperrt. Während der Arbeitszeiten ist auch der untere Betriebsweg im Bereich des südlichen Widerlagers gesperrt.

„Den Ersatzneubau der ersten Levensauer Hochbrücke errichten wir berührungsfrei über dem alten südlichen Widerlager, das als europaweit wichtiges Fledermaus-Winterquartier erhalten bleibt. Das Widerlager hat dann keine statische Aufgabe für das Brückentragwerk mehr“, erläutert Projektleiter Andreas Rasmus vom Fachbereich Investitionen beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Kiel-Holtenau. „Wichtig ist, dass das Widerlager dauerhaft im Untergrund gesichert wird. Sonst könnte es in Richtung Kanal rutschen, wenn es nicht mehr von den Bögen der alten Brücke in die Böschung gedrückt wird.“

Die Bohrpfahlwand zur Sicherung des Widerlagers wird 35 Meter tief in den Boden reichen. Damit die Bohrarbeiten ausgeführt werden können, wird vor dem Widerlager zunächst eine zirka 4 Meter tiefe Baugrube ausgehoben, in die eine etwa 50 Zentimeter starke Bodenplatte als Arbeitsebene für das schwere Gerät betoniert wird. Den oberen Abschluss der Bohrpfähle wird ein mächtiger Betonbalken bilden, der mit bis zu 32 Meter langen Stahlankern im Boden rückverankert wird. Die Arbeiten im Bereich des oberen Betriebswegs werden voraussichtlich anderthalb Jahre dauern. Im Anschluss an diese Arbeiten, voraussichtlich ab dem Jahr 2022, lässt das WSA auch am unteren Betriebsweg Bohrpfähle und Stahlanker zur Sicherung der Böschung unter dem Widerlager setzen.

Der obere Betriebsweg auf dem Südufer des Nord-Ostsee-Kanals ist wegen der Arbeiten im Bereich des südlichen Brückenwiderlagers ab dem kommenden Montag bis voraussichtlich Sommer 2022 gesperrt. Der Verbindungsweg Hohnbargsredder ist aber weiterhin nutzbar. Um Gefährdungen von Personen durch die Bauarbeiten auszuschließen, ist während der Arbeitszeiten auch der untere Betriebsweg im Bereich des südlichen Widerlagers gesperrt. Außerhalb der werktäglichen Arbeitszeiten und an den Wochenenden ist er für die Allgemeinheit nach Möglichkeit geöffnet. Die Umleitung für Radfahrer und Fußgänger führt durch die B76-Unterführung Am Wiesenhof (blau gepunktete Linie auf der beigefügten Karte).

Umleitung Umleitung Umleitungsempfehlung während der Betriebsweg-Sperrung im Bereich des südlichen Widerlagers unter der ersten Levensauer Hochbrücke Quelle: WSA Kiel-Holtenau

Hintergrund: Ersatzneubau erste Levensauer Hochbrücke und NOK

Die erste Hochbrücke Levensau wurde 1893 erbaut und ist das älteste den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) überspannende Brückenbauwerk. Sie führt die Kreisstraße 24 und die Bahnlinie Kiel-Eckernförde über den NOK. Die Brücke nähert sich dem rechnerischen Ende ihrer technischen Lebensdauer. Ein Ersatzneubau ist wirtschaftlich günstiger als eine Instandsetzung und ermöglicht eine Verbreiterung des NOK an dieser Stelle. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Ausschreibung des eigentlichen Brückenneubaus.

Der Nord-Ostsee-Kanal ist die meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt. Er ist nicht nur wichtiger Teil der regionalen Wirtschaftsstruktur in Schleswig-Holstein, sondern auch wesentlicher Baustein des transeuropäischen Verkehrsnetzes. Für die immer größeren Schiffe bedeutet die bestehende Bogenbrücke eine Einschränkung der Durchfahrtsbreite, was sich auf den Gesamtverlauf der Passage auswirkt. Mit dem Ersatzneubau der ersten Levensauer Hochbrücke wird die Zukunftsfähigkeit des Nord-Ostsee-Kanals nachhaltig gewährleistet.