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Sie schwebt wieder! Neue Schwebefähre Rendsburg in Betrieb genommen

Ausgabejahr 2022
Datum 04.03.2022

Heute haben die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr Daniela Kluckert und der Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Region die neu gebaute Rendsburger Schwebefähre in Betrieb genommen.

Daniela Kluckert: „Für die Bundesregierung stand schnell nach der Havarie fest, alles zu veranlassen, dass dieses historische und für die Region wichtige Verkehrsmittel in seinem filigranen Erscheinungsbild ersetzt wird. Heute ist der besondere Tag gekommen, an dem wir die neue Fähre ihrer Bestimmung übergeben dürfen.“

Die Schwebefähre ist weltweit eine von nur acht noch existierenden Fähren dieser Art. Mit zwölf Stahlseilen, die einen Durchmesser von 36 mm haben, ist die Schwebefähre an der Eisenbahnhochbrücke Rendsburg befestigt. Sie hängt ca. drei Meter über der Wasserfläche.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte: „Die neue Schwebefähre ist ein technisches Glanzstück, das mit umfangreichem und detailliertem Expertenwissen und mit viel Herzblut gebaut wurde. Ab sofort kann diese ganz besondere Fähre wieder genutzt werden. Ein Wahrzeichen der Region ist zurück.“

Die neue Schwebefähre fährt täglich zwischen 5.00 und 23.00 Uhr (im Winter bis 22.00 Uhr) nach Fahrplan. In knapp zwei Minuten legt sie pro Überfahrt eine Strecke von 120 m zurück. Das sind rund 6.000 km pro Jahr. Pro Fahrt können 100 Personen und vier Fahrzeuge transportiert werden.

Die Schwebefähre ist ein Neubau mit modernen Antriebs- und Sicherheitssystemen. Vier Elektromotoren mit jeweils einer 30 kW-Leistung treiben die Schwebefähre an. Die Energieversorgung funktioniert redundant und das Fährdeck wurde aus einer rutschfest beschichteten durchgängigen Stahlplatte hergestellt. Neu ist auch die Installation eines modernen Kamerasystems.

Am 8. Jan. 2016 kollidierte die alte Schwebefähre (Inbetriebnahme 1913) mit einem Seeschiff. Eine Reparatur war nicht mehr möglich. Ca. 1.700 Personen und ca. 350 Fahrzeuge haben sie täglich durchschnittlich genutzt.

Die ehemalige Schwebefähre wurde demontiert und auf dem Bauhofgelände des WSA NOK zwischengelagert.

Die Eisenbahnhochbrücke einschließlich der Schwebefähre steht seit 1988 unter Denkmalschutz.
Zum 100-jährigen Bestehen der Eisenbahnhochbrücke 2013 wurde das gesamte Brückenensemble von der Bundesingenieurkammer und der Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein zum historischen Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland benannt.